Betriebsstätte

Bei der Nutzung radioaktiver Stoffe in Industrie, Forschung und Medizin fallen radioaktive Abfälle an, die in der Landessammelstelle unter den Gesichtspunkten der Sicherheit bei der Konditionierung, Verpackung, Zwischenlagerung, Transport und Endlagerung sowie der Wirtschaftlichkeit der Verfahren möglichst volumenreduzierend behandelt werden.

Behandlung fester radioaktiver Abfälle

Zu diesen Abfällen gehören anorganische, nicht brennbare Stoffe (z. B. Metalle, Bauschutt, Glas, Filter) und organische, brennbare Stoffe (z. B. Papier, Textilien, Kunststoffe). Sie können durch Dekontamination, Zerkleinerung, Verpressung und Verbrennung vorbehandelt werden. Die Verbrennung ist hierbei insbesondere durch die Herstellung eines internen Zwischenproduktes und der großen Volumenreduzierung attraktiv.

GNS-Hochdruckpresse FAKIRAnschließend erfolgt je nach Abfallsorte das Einschmelzen, Kompaktieren oder Zementieren der Abfälle. Durch das Einschmelzen von Metallen wird eine Trennung der nicht-schmelzgängigen Nuklide vom Metall und eine Volumenreduzierung durch den Abguss zu einem Gießling erreicht. Beim Kompaktieren werden die Abfälle zu formstabilen Presslingen hochdruckverpresst und in geeignete Behälter verpackt. Das Zementieren wird für stückigen Festabfall angewendet, der entweder mit Zement vergossen oder in eine Zementvorlage gegeben wird.

Behandlung flüssiger radioaktiver Abfälle

PETRA-AnlageHierbei handelt es sich um wässrige Lösungen mit einem bestimmten Feststoffgehalt (z. B. Salze, Ionenaustauscher, Schlämme), der gelöst, suspendiert oder dispergiert sein kann. Nach einer gegebenenfalls durchgeführten Vorbehandlung (z. B. Verdampfen, Dekantieren, Filtrieren) werden die Abfälle entweder zementiert oder getrocknet. Organische Lösungen (z. B. Öle, Lösemittel) fallen ebenfalls an und werden in der Regel verbrannt.

Prüfen und Messen eines AbfallgebindesNach der Konditionierung der Abfälle erfolgt die Qualifizierung der erzeugten Abfallgebinde gemäß den jeweils gültigen Endlagerungsbedingungen. Hierzu gehört neben der Überprüfung der vorgeschriebenen Produkteigenschaften auch die Auswertung und Dokumentation der aufgenommenen Messergebnisse. Die durchzuführenden Verfahrensschritte werden dabei immer eng mit den eingeschalteten Gutachtern abgestimmt.